"Die Anmaßung"
Zeichnungen der gleichnamigen Ausstellung, 18.11 - 10. 12. 2005
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verschiedene Medien
verschiedene Formate
2005
Fotos der Originalausstellung unter "Ausstellungen"
Es fällt mir schwer, mich zu dieser Ausstellung - in einem Raum in Köln-Weidenpesch - zu äußern.
Diese Bilder und das Hängen waren und sind für mich immer auch eine detektivische Arbeit, das Netzwerk, das den heimlichen Kern des Arrangements und seiner Elemente bildet, herauszupräparieren. (Das Ausstellungsarrangement siehe hier)
Das zentrale Motiv bildet eine Wandzeichnung nach einem Kinderfoto von mir (mit der ominösen Unterschrift "Ewige Sonne") und zwei kleinen abstrakten Bildern, die wie das Flimmern vor den Augen
sind. Ich erinnere mich, wie sehr ich das Zeichnen damals brauchte gegen das permanente Gefühl der Überforderung durch die optischen Eindrücke der Welt.
Alle diese Bilder sind wie kämpfende Stellungnahmen aus den verschiedensten Blickwinkeln und Ansätzen gegen diese Zumutung. Die "traumatische" Grundstruktur ist gleichzeitig kindlich und greift
"anmaßend" aus in übergeordnete kulturelle Phänomene, die "zu groß" sind… Auschwitz, christliche Motive…An die Wände sind Texte geschrieben aus Claude Lanzmanns "Shoah" und Carl Theodor Dreyers
"Vampyr". Die Spannung zwischen schmerzlichem Entsetzen und schwer greifbarem Humor… Eine komplexe Geologie, die am Rande meiner Fähigkeiten ausgreift in Schichten meiner gescheiterten Laufbahnen
als Musiker, Regisseur… und eines Subjekts, das mit verbohrter Entschlossenheit um seine Selbstbehauptung strampelt.
Die Anmassung
Bleistift, 21 x 29,7 cm
Röhren
Gouache